PRESSEMITTEILUNG
VORTRAG - Prof. Mag. Wolfgang Kauer, Gymnasiallehrer und Kunsterzieher in Salzburg
Am 11. Juni 2022, 18.00 Uhr Im Museum ATARHOF, Attersee, Landungsplatz 1
Biographie
Wolfgang Kauer, österreichischer Schriftsteller, Kulturreisender und Kulturvermittler, arbeitet hauptberuflich als Gymnasiallehrer der Unterrichtsfächer Deutsch, Geographie und Kunsterziehung in Salzburg und als Lektor an einer Linzer Kunst-Universität. Vereinsmitglied der Salzburger AutorenInnengruppe SAG, der IG Autoren Österreich, des niederösterreichischen Literaturkreises PODIUM Neulengbach und der Grazer AutorenInnenVersammlung.
Mit der auf Reisen weltweit erworbenen Außensicht erforscht Wolfgang Kauer in seiner Freizeit schon seit Jahren Kultsteine, Schalensteine und vor allem Felsritzbilder, Nach zwei wissenschaftlichen Arbeiten an der Universität Mozarteum über die keltische Bronze-Schnabelkanne vom Halleiner Dürnberg und drei ikonographischen Romanen über dieses Kultobjekt widmete er seine letzten drei Bücher den geheimnisvollen prähistorischen Felsbildern unserer Alpen.
Vortrag und Vorstellung seines neuen Buches ÜBER KULTSTEINE UND FELSBILDER
Naturreligiöse Spuren unserer Pfahlbau-Gesellschaften und
Die Venus von Willendorf als Landschaftstypus?
Wolfgang Kauer berichtet über
- Naturreligiöse Spuren der Pfahlbauern von Mondsee und Attersee im Wolfgangseegebiet.
- Einzigartige Megalithanlagen nördlich der Donau als naturreligiöse Spuren mit rätselhafter Zeitstellung.
- Die Venus von Willendorf aus dem Gravettien ist nicht bloß eine Frauendarstellung, sondern genausogut ein Landschaftstypus, wie auf ihr eingearbeitete Opferschüsseln zeigen. Beides zusammen könnte als erste Frauengöttin-Darstellung gelesen werden.
Wir wünschen viel Vergnügen mit den sensationellen Informationen am gemütlichen Diskussionsabend im ATARHOF. Das neu erschienene Buch ist an diesem Abend erhältlich – bei Kauf entfällt die Teilnahmegebühr.
Rezension seines neuen Buches ÜBER STEINE und FELSBILDER
Wolfgang Kauer ist einer jener österreichischen Felsbildforscher, die Felsbilder lesen und erklären können.
Sein Buch „Kult- und Schalensteine“ hat er nach mehrjährigen Recherchen im Maurenmassiv, in den Alpen und im Granit- und Gneishochland geschrieben. Für Niederösterreich und die angrenzenden Viertel liefert Kauer neu Betrachtungsweisen und Erkenntnisse betreffs Kult- und Schalensteine nördlich der Donau, eine neu Deutung der Venus von Willendorf als Schalensteinfigur, aber auch eine Erstveröffentlichung von naturreligiösen Zeugnissen der Pfahlbaukultur am Mondsee und Attersee, an Felswänden rund um der Wolfgangsee und in den Ybbstaler Alpen, nach denen die Archäologen lange vergeblich gesucht haben. Das Buch mit 280 Seiten und fast 400 Fotos bietet sachliche Darstellungen und ein Weiterdenken aufgrund von wissenschaftlichen und eigenen Erkenntnissen.
Es ist im Verlag Bibliothek der Provinz erschienen: bibliothekderprovinz.at
Wolfgang Kauer
Kult- und Schalensteine
Zeugen der Vorgeschichte
In den Alpen und im Granit - Hochland
PRESSEMITTEILUNG
VORTRAG mit Lesungen - Magister Artium Frank Schramm, D-96371 Kronach
Am 25. Juni 2022, 18.00 Uhr Im Museum ATARHOF, Attersee, Landungsplatz 1
Biographie
Der Autor wurde 1942 in Plauen geboren. Nach dem Besuch des Humanistischen Jean-Paul-Gymnasiums studierte er einige Semester Medizin, danach Pädagogik. 1982 Magister Artium in Pädagogik, Psychologie und Deutsch Didaktik. Er hat einen Sohn und lebt seit kurzem in Kronach und auch am Attersee in Strass.
Mit Literatur trat der Autor 1968 an die Öffentlichkeit. Es folgten Lesungen und Veröffentlichungen in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien. 1972 erhielt er den ersten Preis der Stadt Paderborn für Literatur. Ab 1985 stellte sich der Autor auch mit Malerei und Zeichnungen vor. Seit dieser Zeit ständige Ausstellungen und Lesungen.
Vortrag und Vorstellung seines neuen Buches LICHTERINSELN im NEBEL
„ … neuerdings empfinde ich öfter Lichterinseln im Nebel…“ Auszug aus seinem Tagebuch
Frank Schramm berichtet über „Attersee Impressionen“
- Ein Kormoran war Gast am See, Erinnerungen an die Kelten werden wach. Klimt erscheint.
- Gestreift wird die berüchtigte „schwarze Brücke“, bei der die Elemente sich oft Taucher holen in Anlehnung an die Ballade “Die Brück´ am Tay“ von Theodor Fontane.
- Einzigartig sind die Farbpalette, die der größte See Österreichs zu bieten hat, und auch die große Gefahr für Segler bei den heftigen Stürmen.
- Corona hat im ersten Anlauf das Leben am See verändert: die Menschen hatten sich wegen der hohen Ansteckungsgefahr
zurückgezogen, nur Poseidon zeigt seinen Zorn in den aufgewühlten Fluten.
- Im Juni füllen sich wieder die Biergärten. Kilometerlange Autoschlangen bilden sich auf den Straßen um den Attersee.
- Wir gleiten vorbei an den schwarzen Segeln der „corona“ über den geschliffenen Smaragd Attersee.
Wir wünschen viel Vergnügen mit den sensationellen Informationen am gemütlichen Diskussionsabend im ATARHOF. Das neu erschienene Buch ist an diesem Abend erhältlich – freiwillige Spende als Teilnahmegebühr.
PRESSEMITTEILUNG
Öffnung ab März 2022 nach längerer Corona-zeit
MUSEUM ATARHOF in Attersee – was bietet dieses Museum 2022?
Zwei Ausstellungen - (ganzjährig unter Berücksichtigung der geltenden COVID-19 Bestimmungen) (siehe Plakat)
Wann: Freitag: 14 – 17 Uhr und Sonntag 10 – 13 Uhr
a) 10 Jahre UNESCO – Welterbe Prähistorische Pfahlbauten
Aufwendige Unterwassergrabungen geben heute Einblicke in das Leben und die Kulturentwicklung der urgeschichtlichen Menschen in unserem Heimatland Österreich. Fünf von 27 Pfahlbaustellen wurden in Österreich in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen, drei vom Attersee und eine vom Mondsee. Eine weitere Fundstelle liegt in Keutschach, Kärnten. Insgesamt gibt es zurzeit 111 Fundstellen in sechs Ländern.
Das Museum ATARHOF zeigt die vielfältigen Methoden, mit denen man früher und heute das Wissen um die Pfahlbauten für archäologisch interessierte Jugendliche und Erwachsene vermittelt. Inzwischen hat sich eine eigene spannende Vermittlungskultur zu den Erkenntnissen aus der Ur- und Frühgeschichte entwickelt. Mit unseren Führungen, Filmpräsentationen, Vorträgen und Workshops leistet auch das Museum ATARHOF einen wichtigen Beitrag für die Aktionen – VERSUNKEN UND AUFGETAUCHT - (siehe auch Broschüre – Versunkene Kulturen der Pfahlbauten)
b) Attersee – Fische, Fischfang, Wissenschaft
Im Detail werden folgende Themen ausgestellt:
· der Attersee - seine Entstehung, Wasserqualität, sein Ökosystem;
· die Fische im See - ihre Einwanderung, Anpassung und Bewirtschaftung;
· die Nutzung des Sees - in prähistorischen und historischen Zeiten;
· das wissenschaftliche Interesse am See und seiner Umgebung –
von Geologie, Limnologie über (Paläo-)botanik bis zur Archäologie und den
Geschichtswissenschaften
· interaktiver Medien (z.B. Suchbilder, Puzzle, Rätsel, Quiz)
Ostertreffen (siehe Plakat)
Färben von Ostereiern, Herstellung von Keramikgefäßen, Besichtigung unserer Werkstatt, Färben mit Naturfarben, Verkostung von Gerichten der Pfahlbauküche
Wann: Freitag 15. April und Samstag 16. April, jeweils 14 – 17 Uhr
INTERNATIONALE MUSEUMSWOCHE von 7. bis 15. Mai 2022 (siehe Plakat)
MOTTO: Museum mit Freude entdecken
Das Museum ATARHOF bietet im Rahmen der Aktionswoche INTERNATIONALER MUSEUMSTAG in OÖ folgendes Programm.
c) 10 Jahre UNESCO Welterbe Pfahlbauten – Forschung, Schutz, Vermittlung
d) Fischerei einst und jetzt
e) Pfahlbau zum Mitmachen (Workshops)
f) Besichtigung des Pfahlbau Pavillons mit Prähistorischem Garten
Öffnungszeiten:
Von 7. bis 15. Mai (14 – 17 Uhr ATATHOF und 16 – 18 Uhr Pfahlbau Pavillon mit Prähistorischen Garten von 1. bis 14. Mai 2022)
Ergänzend zur INTERNATIONALEN MUSEUMSWOCHE:
g) Am 13. Mai – 14 bis 18 Uhr - findet im ATARHOF der Workshop KERAMIK – Nachahmung prähistorischer Gegenstände mit Helene Huemer statt
(siehe Plakat).
h) Am 14. Mai - 18 Uhr - genießen wir den Vortrag von Dr. Wolfgang Lobisser – Experimentelle Archäologie als Schlüssel zur Rekonstruktion von Prähistorischen Hausmodellen im Maßstab 1:1 – im Seegasthof Oberndorfer (siehe Plakat)
i) Wer baut mit uns gemeinsam das große didaktische Pfahlbaumodell auf?
Das interaktive Pfahlbaumodell eignet sich im Rahmen der Ausstellung auch als Vermittlungswerkzeug bei Vorträgen und diversen Veranstaltungen und besonders für Kleingruppen und Schulen.
Prähistorischer Garten mit neuer Schautafel – Attersee (Nähe Pavillon)
Es werden die Pflanzen des Gartens gezeigt und auf einer neuen Schautafel erklärt, die sich im Wesentlichen auf folgende Anwendungsbereiche beziehen.
ERNÄHRUNG – MEDIZIN – FÄRBEN mit FÄRBEPFLANZEN
Mit welchen Pflanzen haben sich die Menschen in der Urgeschichte ernährt und welche Kenntnisse haben wir heute über diese Pflanzen?
Nach den Weizenarten Einkorn und Emmer kam etwas später auch die Gerste nach Mitteleuropa. Wesentliche Inhaltstoffe der Getreidearten sind Eiweiß, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine.
Auch Hülsenfrüchte wie Erbsen und Linsen als wichtige Quellen für pflanzliches Eiweiß, nutzten die steinzeitlichen Bauern zur Ernährung. Daneben bauten sie Schlafmohn und Flachs an, vergleichbar mit der Gemeinen Hasel als Lieferant von fetten Ölen und Eiweiß. Für eine geschmackliche Abwechslung in der Ernährung – ergänzt durch Zucker, Vitamine und Mineralstoffe – sorgten Holunder, Walderdbeere, Brombeere, Himbeere, Heidelbeere, Hagebutten, Blasenkirsche und Holzapfel.
Welchen Pflanzen hat man neben der Verwendung als Lebensmittel medizinische Wirkungen zugeschrieben?
Die meisten Pflanzen im prähistorischen Garten zeichnen sich durch Mehrfachfunktionen – Ernährung und medizinische Wirkung – aus.
Bei Führungen durch den prähistorischen Garten werden die Pflanzen und ihre Inhaltsstoffe möglichen Krankheitsbildern zugeordnet.
Wie gewinnt man Naturfarben aus Färbepflanzen und wie färbt man Textllien?
Bei den Führungen durch den prähistorischen Garten werden die Färbepflanzen Färberwaid,
Färberkrapp, Färberwau und Färberkamille mit ihren Inhaltsstoffen vorgestellt, die im Rahmen der Workshops zum Färben von Textilien verwendet werden. Die Bedeutung geeigneter Farbtechniken in Abhängigkeit von dem verwendeten Färbegut (Wolle oder Leinen) werden wir in Workshops im Museum ATARHOF lernen und üben.
Weitere Informationen über die Themen Ernährung, Medizin und Färben mit Naturfarben können den Broschüren
- Prähistorische Nutzpflanzen und ihre Eigenschaften
- Färben mit Naturfarben (Farbtechniken)
entnommen werden – herausgegeben vom Verein Freunde der Archäologie an den Seeufern des Attersees und seines Hinterlandes, Attersee am Attersee.
Die Führungen durch den prähistorischen Garten werden jederzeit nach telefonischer Anmeldung durchgeführt
Workshops im MUSEUM ATARHOF zu den Themen
- Färben mit Naturfarben (Farbtechniken)
- Urgeschichtliches Töpfern und Aktuelles
Anmeldung unter Verein Freunde der Archäologie,
Prof. Dr. Helga Oeser, Mühlbach 48, 4864 Attersee
Tel: 0664 4036704
MUSEUM ATARHOF - Region des UNESCO Welterbes Pfahlbau im Salzkammergut
Anlässlich des Jubiläumsjahres – 10 Jahre UNESCO Welterbe Pfahlbauten um die Alpen möchte sich unser Museum ATARHOF in Attersee, Landungsplatz 1 wie folgt vorstellen.
Gegründet wurde das Museum ATARHOF vom Verein Freunde der Archäologie an den Seeufern des Attersees und seines Hinterlandes im Jahr 2017. Unter der Leitung des Obmannes Martin Höchsmann wurde ein Teil des Erdgeschosses des Gebäudes – Attersee, Landungsplatz 1, vormals Brauerei und Postamt – gemietet und das Museum ATARHOF eingerichtet.
Wir sind bemüht, dem schönen Haus die Ehre zu erweisen, und die Tradition der Geschichte und Kommunikation mit den örtlichen Bewohnern und Gästen aus aller Welt weiter zu pflegen.
Welche Informationen dürfen wir Ihnen vermitteln?
Der Verein hält ständig Kontakt mit wissenschaftlichen Institutionen wie dem KURATORIUM PFAHLBAUTEN, Wien, mit Archäologen der Universitäten und Vertretern nationaler und internationaler Museen.
Das MUSEUM ATARHOF ist seit 2019 aktives Mitglied des VERBUNDES ÖO MUSEEN; pflegt eine enge Kooperation bei der Gestaltung und Durchführung gemeinsamer Ausstellungen, insbesondere bei der Planung von Ausstellungen im Verbund mit Museen der REGION UNESCO WELZERBE IM SALZKAMMERGUT.
MUSEUM ATARHOF wurde mit 15. September 2020 und der Registrierungsnummer M48203 in die Liste der registrierten Museen Österreichs unter der Nummer 393 aufgenommen. Die Registrierung ist in Zeitintervallen von 2 Jahren zu aktualisieren; mit geeigneter Ausstattung und Programmgestaltung kann das Gütesiegel erworben werden. Dieses Ziel wird angestrebt, wozu die aktuellen Investitionen (Vitrinen, Schautafeln, etc) erforderlich sind. Eine Präsentation von archäologischen Originalfunden des Attersees und seiner Umgebung wird ermöglicht durch Leihgaben des Landesmuseums Linz und auch anderer Museen in enger Zusammenarbeit mit dem Kuratorium Pfahlbauten. Investitionen wie eine digitale Vitrine für unser unsichtbares Welterbe sind als regionales LEADER Förderprojekt mit REGATTA geplant. Diese Planungen und ihre zeitgerechten Umsetzungen sind Voraussetzung für die Gestaltung der Landesausstellung 2027.
Was bietet das MUSEUM ATARHOF in 2021?
Anlässlich des Jubiläums 10 Jahre UNESCO WELTERBE PFAHLBAUTEN um die Alpen und der Aktionswoche INTERNATIONALER MUSEUMSTAG IN OÖ wurde die neue Ausstellung „10 Jahre UNESCO Welterbe – Forschung, Schutz, Vermittlung“ eröffnet, begleitet von der kleinen Ausstellung „Fischerei einst und jetzt“.
WORKSHOP - PLAY WITH CLAY mit Helene Huemer – Spezialisierte Künstlerin – Aufbau und Oberflächengestaltung von Skulpturen findet am Samstag, 26. Juni von 10 – 14 Uhr im ATARHOF statt.
Unser interaktives Pfahlbaumodell im Museum ATARHOF ist ein einzigartiges Ausstellungstück: Verschiedene Hauselemente können umgesteckt werden, sodass unterschiedliche Pfahlhaus – Varianten nach archäologischen Vorlagen veranschaulicht werden können. Das interaktive Pfahlbaumodell eignet sich im Rahmen der Ausstellung als Vermittlungswerkzeug bei Vorträgen und diversen Veranstaltungen und besonders für Kleingruppen und Schulen.
Der am 8. August 2021 im Seegasthof Oberndorfer, Attersee geplante VORTRAG von Dr. Wolfgang LOBISSER, Experimentalarchäologe der Universität Wien, Prähistorische Holzfunde – Archäologische Experimente und didaktisches Pfahlbaumodell – wird uns darüber weitere Informationen vermitteln.
Wissenswertes für Individuelle Besucher und Besuchergruppen sowie Kooperationen
Neben den Besuchern der Ausstellungen und Workshops zu den bekannten Öffnungszeiten des Museums ATARHOF (jeweils Freitag von 14 – 17 Uhr und Sonntag von 10 – 13 Uhr) werden Organisationen wie Vereine, Schulen, Reisegruppen, etc. über unser Angebot informiert und gezielt eingeladen.
a) Kostengestaltung (Eintrittspreise) für Besucher mit und ohne Führung (MUSEUM ATARHOF, PFAHLBAU PAVILLON und PRÄHISTORISCHEN GARTEN
Preis (Erwachsener) : Euro 5.- (Euro 10.- mit Führung)
Preis (Schüler): Euro 2,50.-
Preis (Workshop): Euro 20.- pro Person
b) Vereine wie Senioren- und Pensionistenverbände, etc.
Diese Besuchergruppen sind gern gesehene Gäste bei Führungen durch die Ausstellungen im MUSEUM ATARHOF. Eine Teilnahme an Workshops ist empfehlenswert, da die Tätigkeiten in den Workshops nicht nur die Motorik eines älteren Menschen anregen, sondern auch die geistige Aktivität stimulieren.
c) Schulen
Angebote für Schulen beziehen sich auf Besichtigungen der Ausstellungen und Führung durch den prähistorischen Garten, sowie Angebote von Workshops (vorzugsweise Herstellung von Keramik oder Färben). Beide Themenbereiche werden mit Erfolg bei Grundschulen und Mittelschulen angeboten;
Preis pro Schüler (Workshop). Euro 2,50
Preis pro Gruppe (Ausstellung): freiwillige Spende
Prof. Dr. Helga Oeser
(Obfrau)
Verein Freunde der Archäologie an den Seeufern des Attersees und seines Hinterlandes
4864 Attersee
Mühlbach 48
Tel. +43 6664 4036704
e-mail: helga.oeser@gmx.net
6000 JAHRE - DAS UNSICHTBARE ERBE KRONE, 7. Juni 2020
Lange bevor in Ägypten die Pyramiden errichtet wurden, entstanden an den Ufern unserer Seen die ersten Pfahlbauten. Ihre Überreste sind heute versunken. Dennoch wissen wir viel über das Leben dieser Steinzeitmenschen -dank ihres weggeworfenen Mülls.
Es war die Zeit von Ötzi. „Kann durchaus sein, dass einer seiner Zeitgenossen am Mondsee vorbeigekommen ist", meint Johannes Pfeffer, Obmann des Pfahlbau-Museums in Mondsee. Denn die Menschen der späten Jungsteinzeit waren durchaus nicht nur Jäger und Sammler, sie trieben auch schon eifrig Handel. So war wohl Salz bereits damals begehrt. Pfeffer: „Dafür hat man etwa Steine eingetauscht, die es bei uns nicht gibt. Wie Feuerstein, der in den Bergen nördlich von Verona vorkommt."
Genau solche Feuerstein-Klingen entdeckten die Unterwasser-Archäologen bei den Pfahlbauten im Mond- und Attersee. An beiden Seen entstanden ab dem 4. Jahrtausend vor Christus etliche Pfahlbausiedlungen. Die große Zahl an Funden, darunter aufwendig verzierte Tonkrüge, gab einer ganzen Epoche ihren Namen, der Mondsee-Kultur. Die typischen Verzierungen der Becher und Krüge lassen sich bis nach Bayern, in Tschechien und in der Steiermark nachweisen. Diese weit verzweigten Beziehungen würdigt die UNESCO mit dem „Welterbe Prähistorische Pfahlbauten": Es erstreckt sich über sechs Länder rund um die Alpen. Von den insgesamt 111 Fundstätten liegen fünf Siedlungen in Österreich: drei am Attersee und je eine am Mondsee und am Keutschacher See.
„Das ist nur ein kleiner Teil der gefundenen Pfahlbaudörfer in Österreich, aber ein repräsentativer", erklärt Cyril Dworsky, Geschäftsführer des österreichischen Management das Pfahlbau-Welterbes. Im Museum sind viele Kostbarkeiten, die bei Tauch-Grabungen im Mond- und Attersee entdeckt wurden, ausgestellt. Pfeffer: „Wissenschafter aus der ganzen Welt kommen nach Mondsee. Denn bei uns sieht man die Originale."
Originale, die Staunen lassen. Neben den Tongefäßen, manche in Scherben, viele auch nach Tausenden von Jahren noch gut erhalten, finden sich Flechtwerk und Reste von Kleidungsstücken, Mahlsteine, Äxte und Beile, Speerspitzen und scharfe Messer aus Stein, Tierknochen, Getreidekörner und Nüsse, 6000 Jahre alte Äpfel und Birnen und der „Mondeer Knödel" - ein schwarzes Etwas, das die Forscher als eine Semmel identifiziert haben.
Am Attersee gibt in Seewalchen der „Welterbe-Pavillion" Einblick in das tägliche Leben der Steinzeitmenschen und in einem „Pfahlbau-Garten" wachsen Pflanzen, die damals für die Ernährung, als Medizin und zum Färben der Kleidung verwendet wurden. „Wir bieten ,Spaziergänge in die Steinzeit` an, bei denen Werkzeuge gebastelt werden, und haben auch Einbäume nachgebaut", erklärt Alfons Egger, Obmann des Vereins Pfahlbau am Attersee.
Einzelne Fundstücke sind auch im Museum „Atarhof ` in Attersee zu sehen. Dort wartet auch ein naturgetreuer „Atti" - Ötzis Kollege vom Attersee - auf die Besucher. „Die Funde sind eigentlich Abfälle, die aus den Pfahlbauten entsorgt wurden", erläutert Pfeffer. „Kaputte Steinwerkzeuge hat man einfach weggeworfen. Im Lauf der Zeit wurden sie dann am Seegrund durch Ablagerungen zugedeckt und so konserviert." Zur Freude der Forscher, die dadurch etwa herausfanden, wovon sich die Steinzeitmenschen ernährten: wenig Fleisch, viele Früchte und Nüsse, als Getreide waren Hartweizen, Emmer und Einkorn bekannt, das als Brei verzehrt, mit dem aber auch Bier gebraut wurde. Das Leben am See hatte durchaus Vorteile. „Frisches Wasser und genug Fische zum Essen", sagt Pfeffer. Außerdem hätten sich die Pfähle im morastigen Boden am Seeufer leicht einsetzen lassen: „Man braucht die Pfähle nur zu rütteln, dann gehen sie ganz leicht hinein. Wenn man aufhört zu rütteln, sitzen sie bombenfest."
Auf diesem Fundament wurden dann die Hütten aufgestellt: „Die Wände waren aus Flechtwerk, das mit Lehm verschmiert wurde. Gedeckt wurde mit Seegras oder Rinde." Mit der Vorstellung, dass die Siedlungen mitten im Wasser standen, hat die Forschung aufgeräumt. „Gebaut wurde in der Uferzone. Doch der Wasserstand ist gestiegen, am Mondsee etwa um dreieinhalb Meter. Deshalb liegen die Fundstellen jetzt im See und so ist dieser Irrtum entstanden", so Pfeffer. Warum das Wasser gestiegen ist? „Klimaerwärmung", ist Pfeffer überzeugt. Der Theorie vom „Mondsee-Tsunami", ein Bergrutsch, der die Seeache verlegte, könnte einen Tsunami ausgelöst haben, kann er wie Dworsky wenig abgewinnen: „Es gibt keine konkreten Indizien, dass der Bergrutsch im Zusammenhang mit der Zerstörung der Pfahlbauten steht."
Für die Siedlung im Keutschacher See kann diese Variante ohnehin nicht gelten. Sie ist die älteste bisher bekannte Pfahlbausiedlung Österreichs. „Bei einem Holzpfahl war eine genaue Datierung möglich", freut sich Dworsky. „Der Baum wurde 3947 v. Chr. gefällt." Die Ansiedlung gilt auch deshalb als altertümlich, weil fast nur Knochen von Wildtieren gefunden wurden. Im Gegensatz zu den Fundstätten in Oberösterreich: „Dort hat man viel mehr Haustier-Knochen entdeckt." Noch eine Besonderheit zeichnet Keutschach aus: Es wurde auf einer richtigen Insel errichtet. Heute liegen die Überreste etwa zwei Meter unter Wasser. Um unkontrollierte Grabungen zu verhindern, gibt es zur Lage der meisten Pfahlbaustätten keine Hinweise. Die Funde sind im Naturhistorischen Museum Wien, den Museen in Mondsee und Klagenfurt sowie in kleinen Ausstellungen in der Region zu sehen.
INFO: www.museum-mondsee.at
www.pfahlbau.at (Attersee)
HAUSMODELL TIPS 24.Woche 2020
So wird Pfahlbau begreifbar
ATTERSEE. Ein idealisiertes didaktisches Hausmodell zur Pfahlbaukultur des Jungneolithikums nach einem archäologischen Vorbild ist am Samstag, 4. Juli, um 18 Uhr im Atarhof, Attersee zu sehen. Vorgestellt wird es von Wolfgang Lobisser und Cyril Dworsky.
Im Rahmen der Ausstellung „Pfahlbau begreifen" wird ein Pfahlbaumodell dargestellt, welches nach dem Vorbild von Hornstaad am Bodensee im Maßstab 1:8 vom Experimental-Archäologen der Universität Wien nachgebildet wurde. Dieses Modell orientiert sich an dem Architekturmodell des Hausbefundes von Hornstaad im Pfahlbaumuseum Unteruhldingen. Es ist so gebaut, dass die Konstruktion von Besuchern jeder Altersgruppe verändert werden kann. Das Pfahlbaumodell kann in seinen Grundprinzipien so verändert werden, dass einzelne Teile ausgetauscht werden können, wie beispielsweise des Daches mit Dachschindeln oder Schilf, oder auch
Wandfüllungen mit unterschiedlichen Flechtwerken, um das Pfahlbaumilieu unterschiedlich erleben zu können. Die Variationsmöglichkeit veranschaulicht dem Besucher die Vielfalt der Pfahlbauweise in den unterschiedlichen Siedlungsgebieten.
Das Pfahlbau-Hausmodell ist im Atarhof zu sehen. Foto: Verein Freunde der Archäologie: